3DEXPERIENCE World 2023 verabschiedet sich erfolgreich
Am Dienstag und Mittwoch fanden im Rahmen der 3DEXPERIENCE World mehrere Keynotes statt – am Dienstag drei aufeinanderfolgende Sessions zu Konstruktion, Simulation und Fertigung, am Mittwoch wieder eine allgemeine Session, in der unter anderem Community-Themen, der Ausblick auf Version 2024 und die nächste Ausgabe des Events präsentiert wurden.
In den drei „Domain Sessions“ am Dienstag kamen erfreulich viele Kunden zu Wort, die aus ihrem Alltag berichteten. So berichtete Matthew Shedlov von Boston Scientific, dass das Unternehmen seit vielen Jahren mit SOLIDWORKS arbeitet und inzwischen über 2000 Arbeitsplätze mit dem 3D-CAD-System ausgestattet sind. Interessant dabei ist, dass viele dieser Engineering-Arbeitsplätze durch Zukäufe hinzukamen und nach Shedlovs Aussage 90 Prozent der hinzugekauften Firmen schon vor der Akquisition ebenfalls mit SOLIDWORKS arbeiteten. So sei die Integration der Konstruktionsabteilungen recht einfach gewesen. Boston Scientific hat eine klare Cloudstrategie und wird die Cloudfunktionen des Dassault Systèmes-Angebots nutzen, um verteilte Konstruktionsteams gemeinsam arbeiten zu lassen.
Shedlov zeigte ein Video, in dem ein Mann von einem Herzschrittmacher aus seinem Haus gerettet wird – der Mann wurde zufällig von einer Überwachungskamera gefilmt, wie er bewusstlos zusammenbricht, der implantierte automatische Defibrillator das Herz wieder zum Schlagen bringt und der Mann aufsteht und weitergeht. Technik, die im Sinn des Wortes Leben rettet.
House of Design entwickelt und fertigt Anlagen für den Fertighausbau. Die hochgradig kundenspezifischen Fertigungsstraßen, auf denen Wände und andere Teile von Fertighäusern automatisch gefertigt werden, sind komplett im SOLIDWORKS aufgebaut, die Modelle haben oft über 40.000 Komponenten. Die Mechanik- und Elektronikentwickler bei House of Engineering arbeiten eng zusammen, um einen digitalen Zwilling der Anlagen zu erstellen. Simulation hilft dabei, die Anlagen so auszulegen, dass die Belastungen für die verbauten Roboter im Rahmen der Spezifikationen bleiben.
In der Simulation-Session zeigten Delphine Genouvrier, SIMULIA R&D Roles Management Director, und Stephen Endersby, Roles Portfolio Director bei Dassault Systèmes verschiedene Beispiele, wie Simulation sich in den Produktentwicklungsprozess integrieren lassen. So simuliert Dichtungshersteller France Joint mit 3DEXPERIENCE Works Simulation neue Dichtungen, um die passende Gummiqualität zu bestimmen. Diese Simulationen sind komplex zu berechnen, da sie sehr starke Verformungen beinhalten, werden aber heute von den SOLIDWORKS-Anwender durchgeführt.
Gerade in der Simulation bietet die Cloud große Vorteile, da sich nahezu unbegrenzte Rechenleistung nutzen lässt, ohne selbst einen Supercomputer vorhalten zu müssen. Auch die Verlagerung der Simulation in die Modellierung – genannt MODSIM – nutzt die Rechenleistung der Cloud, um die Simulation zu vereinfachen und mit geringem Spezialwissen nutzbar zu machen. Hier zeigten Anwender ausführlich, wie sie die Simulationslösungen auf der 3DEXPERIENCE Plattform einsetzen.
Die Manufacturing Session drehte sich um 3DEXPERINCE Works for Manufacturing aka DELMIAWorks. Karne Gosse, Vice President of Delmia R&D, präsentierte das Portfolio und die Lösungen aus diesem Bereich. Senior Marketing Manager Barb Schmitz leitete ein Panel von vier Fertigunggsspezialisten. Titan Gilroy von „Titans of CNC“ begeistert Jugendliche für Fertigungstechniken und bereitet sie auf das Arbeitsleben vor.
Die Mittwochssession brachte schließlich die allseits erwartete Auflösung von „Platform Jones and the Lost Features“ mit einem Ausblick auf die neuen Features, die (voraussichtlich) in Version 2024 integriert werden. Darunter viele kleine, aber effiziente Neuerungen wie „Symmetric Linear Patterns“, „Untrim Surfaces“ und „Flip Side to cut“ bei rotierten Schnitten. Auch beim Defeaturing, also dem „Abspecken“ von Geometrieb gibt es Neuigkeiten. Mittels Defeaturing lassen sich Geometrien vereinfachen, um sie beispielsweise Kunden zur Verfügung zu stellen, wobei bestimmte Geometrieelemente – die etwa geistiges Eigentum verraten könnten – gelöscht oder weniger detailliert dargestellt werden.
Gian Paolo Bassi verabschiedete die 4.000 Teilnehmer in Nashville schließlich und verband dies mit der Einladung für den 11.-14. Februar 2024 nach Dallas, wo die nächste 3DEXPERIENCE World stattfinden wird.
Nach zwei Jahren ohne Vor-Ort-Event spürte man, wie sehr sich alle freuten, wieder Kollegen, Freunde und Geschäftspartner zu treffen. SOLIDWORKS hat einen tollen, vor Wissen strotzenden Event aufgesetzt und auch in den General Sessions viel Engineering und Praxis untergebracht. Die Ausweitung des SOLIDWORKS-Portfolios auf die 3DEXPERIENCE Plattform fühlt sich mehr und mehr natürlich an und wird offensichtlich vom Markt entsprechend aufgenommen. Insofern: Alles richtig gemacht und wir sehen uns – spätestens 2024 in Dallas!