Erweiterte Techniken für den 3D-Druck
Hallo und herzlich willkommen im SOLIDWORKS Blog,
in einem unserer letzten Beiträge haben wir über ein privates 3D-Druck Projekt berichtet. Hier der Link zum Beitrag: https://blogs.solidworks.com/solidworksdeutschland/2022/01/3d-druck-projekt-usb-halter-in-solidworks-erstellen.html
Zu diesem Beitrag erreichte uns die ein oder andere Frage. Eine davon ist besonders spannend: „Welche Möglichkeiten gibt es, wenn das benötigte Bauteil den druckbaren Bereich überschreitet?“ Mit dieser Frage haben wir uns auseinandergesetzt und die Lösungsansätze sowie die dafür benötigten Befehle möchten wir in diesem Beitrag mit Ihnen teilen.
Lösung durch Schwalbenschwanz-Verbindung
Der naheliegendste Ansatz ist die Verwendung einer Schwalbenschwanz-Verbindung zum Trennen des 3D-Druck-Bauteils. Dadurch wird eine formschlüssige Verbindung zwischen zwei Hälften eines Teils erzeugt. Dies kann durch eine Skizze und dem Befehl „Abspalten“ erzielt werden.
Im Befehl „Abspalten“ kann die Skizze einfach als Trimmwerkzeug eintragen werden (Nr. 1) und die beiden entstehenden Teile werden angehakt (Nr. 2).
Die daraus entstehenden Körper können separat exportiert und gedruckt werden. Danach können mit etwas Kleber und Nacharbeit der Nähte beide Teile gut zusammengesetzt werden.
Für mehr Stabilität sorgen facettierte oder wellige Flächen
Soll es etwas stabiler werden, kann das Schnittwerkzeug auch eine facettierte, oder wellige Fläche sein. Diese vergrößert die Verbindungsfläche und bietet somit mehr Halt für den Kleber. In unserem Fall haben wir hier auf eine Facettenfläche zurückgegriffen, welche für einen Mustervergleich aufgebaut wurde.
Diese Fläche kann mit dem Befehl „Einfügen – Teil“ in das zu druckende Bauteil eingefügt werden, dabei ist die Option zum Importieren der Oberflächenkörper wichtig.
Ist die Fläche in dem Bauteil, wird sie mit dem Befehl „Körper verschieben“ an die gewünschte Position im Teil gebracht. Mit dem Befehl „Skalieren“ wird an die benötigte Größe angepasst.
Befehl zum Trennen der Bauteile
Anschließend kann das Bauteil wieder, mit dem vorher schon beschriebenen Befehl „Abspalten“, getrennt werden. Als Trennwerkzeug verwendet man in diesem Fall die positionierte Fläche. Als Ergebnis bekommen wir zwei Modell-Hälften, welche sauber verzahnt zueinander passen. Der Vorteil bei solch einer Methode liegt eindeutig in der perfekten Formschlüssigkeit der Verbindung und der erhöhten Verbindungsoberfläche für eine etwaige Verklebung der Teile.
In manchen Fällen kann das Trennen von Teilen auch bei der Einsparung von Druckmaterial helfen. Wenn die zu druckende Geometrie z. B. viele Stützstrukturen benötigen würde, sollte man über eine Alternative nachdenken. Dazu schauen wir uns mal das Teil im folgenden Screenshot an:
Um dieses Teil zu drucken, muss an den rot eingefärbten Flächen eine Stützstruktur mitgedruckt werden. Andernfalls schlägt das Drucken entweder fehl, oder die Qualität ist sehr schlecht. Wenn wir aber dieses Teil in zwei Hälften trennen und diese flach auf das Druckbett drucken, benötigen wir keine Stützen und sparen somit Material und Druckzeit ein.
Zur Veranschaulichung hier noch ein Bild aus dem Slicer, welchen wir in unseren Projekten mit unserem Drucker verwenden:
Wir hoffen, diese Ansätze haben Ihnen gefallen und Sie können diese in einem Ihrer Projekte mit dem 3D-Drucker umsetzen.
Schauen Sie doch immer mal wieder in diesem Blog vorbei, um weitere nützlich Tipps zu erhalten. Die Seite www.iknow-solidworks.de können wir Ihnen ebenfalls empfehlen, um neue interessante Infos rund um SOLIDWORKS zu erhalten.