SOLIDWORKS Tipp – Zeichnungskopf einfach und schnell ausfüllen (Fortsetzung)
Der heutige Blogbeitrag unseres Resellers COFFEE GmbH knüpft an den Beitrag aus der vergangenen Woche an, wo es um das einfache und schnelle Ausfüllen des Zeichnungskopfs ging.
Nachfolgend soll es darum gehen, wie die in das Bauteil oder in die Baugruppe geschriebenen Informationen auf der Zeichnung ausgelesen werden können.
Vorab einige Basisinformationen zu Zeichnungen:
Die Bestandteile einer Zeichnung sind immer das „Blatt“ und „Blattformat“.
- Das Blatt enthält u. a. Dokument-Einstellungen, nicht aber die Größe oder den Schriftkopf.
- Das Blattformat enthält den Zeichnungsrand, den Schriftkopf und die Größe der Zeichnung.
Die eigentlichen Anpassungen für einen korrekt ausgefüllten Schriftkopf machen wir folglich in den Blattformaten.
Um die Blattformate bearbeiten zu können, müssen diese auf der Zeichnung aktiviert werden. Dazu klickt man mit der rechten Maustaste auf das Blatt und wählt den Befehl „Blattformat bearbeiten“ aus.
Falls sich bereits Ansichten auf der Zeichnung befinden, werden diese ausgeblendet. Wie geschieht dies? Das Blattformat liegt unter einer Folie, welche die Ansichten enthält. Wird das Blattformat bearbeitet, wird diese Folie temporär entfernt und man arbeitet dann am Blattformat. Wird die Bearbeitung beendet, wird die Folie wieder eingeblendet und die Ansichten sind wieder vorhanden.
Im vorliegenden Beispiel fehlen noch die Texte für „Benennung“ und „Benennung2“. Diese müssen im Zeichnungskopf ergänzt werden.
Um einen Text in den Zeichnungskopf zu schreiben, wird der Befehl „Bezugshinweis“ verwendet. Nach dem Platzieren des Textes werden seine Eigenschaften im Property-Manager angezeigt:
Da wir eine Eigenschaft aus dem auf der Zeichnung dargestellten Teil auslesen wollen, müssen wir den Text mit einer Dateieigenschaft verknüpfen. Dies wird mit einem Klick auf den im letzten Screenshot rot markierten Knopf gemacht. Wird dieser gedrückt erscheint ein weiteres Fenster, in dem man weitere Einstellungen vornehmen kann:
Die gelb markierte Option liest Dateieigenschaften aus dem auf der Zeichnung dargestellten Teil oder der Baugruppe aus.
Folgende weitere Optionen stehen zur Verfügung:
- „Aktuelles Dokument“: Liest Dateieigenschaften aus der aktuellen Zeichnung aus (Interessant für das Erstellungsdatum oder den Ersteller, da hier nicht das Erstelldatum des Teils, sondern das der Zeichnung stehen sollte)
- „Modell in Ansicht , an das die Beschriftung angefügt ist“: Liest die Dateieigenschaften aus demjenigen Modell aus, das in der Ansicht dargestellt wird und mit der die Beschriftung verknüpft ist (ist für den Zeichnungskopf nicht interessant- wenn jedoch mehrere Modelle auf einer Zeichnung dargestellt werden, kann die Beschriftung auf die richtigen Eigenschaften des jeweiligen Modells zugreifen)
- „Modell in Ansicht, das in Blatteigenschaften definiert ist“: Liest die Dateieigenschaften des Modells der ersten platzierten Ansicht aus (relevant für unseren Zeichnungskopf)
- „Komponente, an der die Beschriftung angefügt ist“: Liest die Dateieigenschaften aus dem Modell aus, an das die Beschriftung per Hinweislinie angefügt ist (das kann verwendet werden, um Eigenschaften wie Artikelnummern oder ähnliches auszulesen. Anstatt der Positionsnummern in einer Zusammenbauzeichnung, kann auf diese Weise eine beliebige Eigenschaft ausgelesen werden)
Wird die gelb markierte Option verwendet, stehen in der Dropdown Liste die Eigenschaften des Teils zur Verfügung. Ist dies nicht der Fall, beenden Sie den Befehl und gehen mit dem Bestätigungseckfeld aus der Blattformatbearbeitung heraus. Fügen Sie dann ein Teil mit schon gepflegten Eigenschaften als Ansicht in die Zeichnung ein und wiederholen Sie oben genannte Schritte. Die Liste wird dann gefüllt sein.
Alternativ kann auch mit einem Klick auf „Dateieigenschaften“ in dem Befehl eine Eigenschaft angelegt werden, die wie im Modell benannt wird. Dann steht diese Eigenschaft ebenfalls in der Liste zur Auswahl.
Wird im Anschluss die Eigenschaft in der Liste ausgewählt und der Befehl mit „OK“ beendet, wird folgender Bezugshinweis in die Zeichnung eingefügt (exemplarisch an der Eigenschaft „Benennung“):
„$PRPSHEET“ steht für eine Eigenschaft, die aus dem in den Blatteigenschaften definierten Modell ausgelesen wird.
Auf diese Weise werden alle notwendigen Eigenschaften in den Zeichnungskopf eingefügt. Der Vorteil bei dieser Methode ist offensichtlich: Jede Informationsänderung an einem Teil oder einer Baugruppe, wird in der Zeichnung automatisch übernommen.
Wenn Sie noch ein Firmenlogo in das Blattformat einfügen wollen, ist dies mit dem Befehl „Skizzenbild“ möglich. Eine BMP-Datei eignet sich hierfür am besten.
Nun sollte der Zeichnungsrahmen so aussehen wie gewünscht. Allerdings muss er noch gespeichert werden. Hier gilt: NICHT die Zeichnung, sondern das Blattformat wird hierzu SEPARAT gespeichert. Nur dann wird beim neuen Erstellen einer Zeichnung nach dem Format gefragt. Das Blattformat wird mit dem Befehl „Datei – Blattformat speichern“ gespeichert.
Normalerweise speichert SOLIDWORKS die Blattformate an die richtige Stelle, in den richtigen Ordner. Ist dies nicht der Fall, so befindet sich der richtige Speicherort in den Systemoptionen unter „Dateipositionen – Blattformate“: hier müssen die Blattformate gespeichert und abgelegt werden.
Für das Blattformat sollte ein sprechender Name gewählt werden (z.B. Beispielfirma-A3.slddrt). So kann erkannt werden, um welche Blattgröße es sich handelt.
Für jedes Format, das für die Zeichnungen benötigt wird, muss die Erstellung des Zeichnungskopfs erfolgen und die Blattformate müssen dafür gespeichert werden.
Dann besteht beim Erstellen einer neuen Zeichnung auch die Möglichkeit, das Blattformat entsprechend zu wählen:
Auf diesem Weg gelangen Sie zu Ihren Zeichnungsköpfen und füllen diese gleichzeitig sehr einfach und schnell aus.
Dies war die Fortsetzung zum Thema „Wie fülle ich meinen Zeichnungskopf schnell und effektiv aus?“.
Weitere Artikel zu SOLIDWORKS Tipps und Tricks und anderen Themen können Sie im COFFEE-Blog nachlesen.