Der durchgängige Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks

Sie arbeiten mit Trumpf Blechbearbeitungsmaschinen und haben viele Blechkonstruktionen zu fertigen? Dann wollen wir Ihnen im heutigen Beitrag ein tolles DPS Tool vorstellen, mit welchem Sie den durchgängigen Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks realisieren können.

Geometrie ohne Biegungen und Freischnitte

Oft bekommt man als Zulieferer nicht sauber ausmodellierte CAD Daten, die aber trotzdem als Blech gefertigt werden sollen. In unserem Beispiel, hat sich der CAD Anwender sehr bemüht die richtige Geometrie zu erstellen. Leider hat er dabei vergessen, Biegungen und Freischnitte für eine saubere Blechkonstruktion in das Model zu bringen.

Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks - Bild 1: Geometrie ohne Biegungen und Freischnitte

SOLIDWORKS Blechfunktionen

Hier kann uns aber der Befehl „Biegungen einfügen“ aus den SOLIDWORKS Blechfunktionen weiterhelfen. Damit kann ein so beispielhaft modelliertes Teil in ein Blechteil umgewandelt werden. Da der Konstrukteur in unserem Fall nicht weiß, auf welcher Maschine mit welchem Werkzeug gefertigt wird, verwendet dieser erst einmal einen Standard Biegeradius von 1 mm für die Abkantungen. Es ergibt sich somit folgendes Blechteil:

Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks - Bild 2: SOLIDWORKS Blechfunktionen

Mit TopsWorks die richtigen Parameter auslesen

Nun wollen wir dafür sorgen, dass unser Blechteil auch so aussieht wie wir es später fertigen können. Dabei wird uns TopsWorks von DPS eine große Hilfe sein. Damit ist es möglich, die passenden Biegeparameter aus den Technologiedatenbanken der Trumpf Blechbearbeitungsmaschinen auszulesen und in das SOLIDWORKS Modell zu übertragen.

Im nachstehenden Screenshot sehen Sie den Einfüge-Dialog für die Blechparameter via TopsWorks. Hier eine kurze Erklärung zu den einzelnen Punkten im Bild:

  1. Auswahl der Fertigungsstätte. Es ist möglich in TopsWorks verschiedene Fertigungsstätten zu hinterlegen, die unter Umständen unterschiedliche Maschinen und Werkzeuge haben.
  2. Auswahl der Biegungen, welche mit den entsprechenden Technologiedaten versorgt werden sollen.
  3. Die Blechstärke wird automatisch aus den Blechparametern des SOLIDWORKS Modells übernommen.
  4. Die Materialauswahl kann manuell definiert werden, oder man kann das TopsWorks Material mit dem SOLIDWORKS Material verknüpfen.
  5. Hier werden die zu verwendenden Werkzeuge ausgewählt, mit welchen am Ende gefertigt werden soll. Daraus ergibt sich auch ein für die Biegung und das Material passender Biegeradius.

Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks - Bild 3: Mit TopsWorks die richtigen Parameter auslesen

Die im letzten Schritt definierten Werte werden nun an das Modell übergeben und die Biegungen werden den Werten entsprechend angepasst. Somit sieht das SOLIDWORKS Modell genau so aus, wie es am Ende in der Werkstatt gefertigt wird.

Mit TopsWorks die richtigen Parameter auslesen

Für im Blechteil benötigte Stanzfeatures bietet TopsWorks ebenfalls eine Lösung. TopsWorks ist in der Lage die Trumpf-Datenbank für Stanzwerkzeuge auszulesen und ein ausgewähltes Werkzeug in das SOLIDWORKS Blechteil einzufügen. Wird der Befehl dafür aufgerufen, wird eine Liste zur Auswahl des richtigen Werkzeugs eingeblendet und mit der Bestätigung wird das Feature in das Modell eingefügt. Positioniert wird es an der Stelle, welche vor dem Aufrufen des Befehls ausgewählt wurde.

Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks - Bild 5: Stanzfeatures

Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks - Bild 6: Stanzfeatures

Im Übrigen ist es auch möglich, die SOLIDWORKS Bibliotheksfeatures mit den TopsWorks Stanzfeatures zu verknüpfen. So kann das schnelle Arbeiten mit den SOLIDWORKS Features genutzt werden und trotzdem der Vorteil von den Blechparametern aus der Trumpf-Datenbank genutzt werden.

Datenexport zur Fertigung

Im nächsten Schritt gehen wir davon aus, dass unser Blechteil die gewünschte Form hat und wir einen Export in Richtung Fertigung machen müssen. Der normale Weg aus SOLIDWORKS in die Blechfertigung wäre der Export einer DXF-Datei der Abwicklung. Eine DXF-Datei enthält aber keinerlei Informationen über Werkzeuge, Material oder sonstigen wichtigen Parametern. Hier werden leider nur die Außengeometrie und die Biegelinien übergeben. Auch hier unterstützt uns TopsWorks mit einer super Funktion. Die Rede ist hier vom Export einer GEO Datei, welche alle wichtigen Blechparameter für Trumpf Maschinen enthält und auch gleich in den Trumpf Programmen weiterverwendet werden kann.

Im nächsten Screenshot ist der Export Befehl zu sehen, in welchem die Biegelinien und die internen Konturen (siehe Bereich mit Nr. 1 gekennzeichnet) aufgelistet sind. Wie jedes dieser Elemente exportiert wird, kann im Bereich mit Nr. 2 eingestellt werden. Ein Augenmerk kann in diesem Fall auf die Senkbohrung gelegt werden, denn TopsWorks erkennt dies und exportiert natürlich nicht den Außendurchmesser, sondern den Kernlochdurchmesser der Bohrung. Dies ist aber alles über die Optionen einzustellen.

Datenexport zur Fertigung

Das Ergebnis eines GEO Exports sieht dann folgendermaßen aus:

GEO Export

In TopsWorks sind noch einige andere Funktionen enthalten, welche einen durchgängigen Blechprozess mit SOLIDWORKS und TopsWorks gewährleisten. Einen kleinen Überblick finden Sie auf der Produktseite: https://www.topsworks.de/

Gerne können Sie sich auch mit uns in Verbindung setzen, im Fall Sie spezielle Fragen zum Produkt haben und wie wir Ihren SOLIDWORKS Blechprozess mit TopsWorks verbessern können.
Weitere Tipps zur schnelleren Arbeit in SOLIDWORKS gibt es auch auf: www.iknow-solidworks.de

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1997 gegründet, unterstützt DPS die komplette Wertschöpfungskette seiner Kunden. Von der Konstruktion, über die Berechnung und Fertigung bis hin zur Datenverwaltung und der Abbildung der damit verbundenen kaufmännischen Prozesse. Das Software-, Beratungs- und Serviceangebot der DPS beruht auf den Produkten weltweit führender Softwareunternehmen: SOLIDWORKS von Dassault Systèmes, die CAM-Produkte von SolidCAM sowie SWOOD von EfiCAD. Mit der 3DEXPERIENCE Plattform von SOLIDWORKS bietet DPS zudem eine Cloud-Lösung, die höchste Flexibilität für zukünftige Entwicklungen bietet. Darüber hinaus werden eigene DPS Module und Applikationen vertrieben. Eine starke Kompetenz für ERP-Anbindungen rundet das Angebot von DPS ab. Mit über 190 Mitarbeitern an 14 Standorten in unterstützt DPS über 7.000 Kunden – immer in dem Bestreben Mehrwerte wie Reduzierung der Kosten, Verkürzung der Markteinführungszeiten und Verbesserung der Produktqualität für seine Kunden zu erzielen.
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