Der Höhenflug der deutschen Modellsegelflieger setzt sich fort: Ein Bericht von der Europameisterschaft F3J 2019
Im Juli berichteten wir erstmals von den F3J-Weltmeisterschaften der Modellsegelflieger, bei der die deutsche Nationalmannschaft sehr erfolgreich abgeschnitten hat. Viele der Pilotinnen und Piloten verwenden den F3J Modellflieger „Maxa“, der vom ukrainischen Hersteller Vladimir‘s Model mit Dassault Systèmes SOLIDWORKS entwickelt wurde.
Vom 28.07.-03.08.2019 fand dann die Europameisterschaft F3J in Wloclawek, Polen, statt. Neun Nationen mit insgesamt 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fanden sich auf dem Flugplatz Kruszyn zusammen.
Die Pilotinnen und Piloten im deutschen Team bei den Junioren waren Carolin Weihe, Cyrill Römer und Paul Ole Borsdorf. Bei den Senioren traten André Ziegler, Ryan Höllein und Robert Braune an.
Der Zeitplan der Überflieger
Am Sonntagmorgen, den 28. Juli begann die Meisterschaft mit dem Modell-Pozessing. Alle drei Modelle der Teilnehmer werden dabei auf Regelkonformität geprüft und erhalten Aufkleber und Unterschriften. Dies soll ein unerlaubtes Ersetzen defekter Teile während der EM verhindern.
Am Abend fand auf dem Vorfeld des Flugplatzes die Eröffnung mit allen Teams und Verantwortlichen seitens der FAI und des nationalen Verbandes statt.
Am Montagmorgen wurden dann die Wertungsflüge mit einer „Nullrunde“ begonnen. Diese dient den Veranstaltern sowie den Teilnehmern, um die Abläufe während der Meisterschaft zu verinnerlichen und Formfehler zu vermeiden.
Danach wurde es ernst und das deutsche Team konnte sich über den Tag gut behaupten. Einzig Carolin musste wegen einer Außenladung eine Nullwertung hinnehmen. Der Dienstag startete mit sehr schwierigen Bedingungen und war auch am Nachmittag teils schwer zu fliegen. Leider war davon auch das deutsche Team betroffen insbesondere André Ziegler konnte seinen Flug nicht optimal absolvieren. Die Junioren des deutschen Teams konnten jedoch trotz oder vielleicht gerade wegen diesen schwierigen Bedingungen ordentlich punkten. Der Mittwoch lief für das gesamte deutsche Team dann wieder hervorragend. Aufgrund des Streichergebnisses wurde das erste Mal eine bereinigte Wertung ersichtlich. Alle Pilotinnen und Piloten zeigten super konstante Flüge, die für die Teamwertungen sehr wichtig waren.
Zu diesem Zwischenstand befand sich das Junioren Team auf Platz 1 und die Senioren rangierten auf Platz 3.
Am Donnerstag hieß es dann für die Junioren „Position halten“ und bei den Senioren „Angriff auf Platz zwei“. Die Junioren erledigten ihre Aufgabe mit Bravour und konnten sich verdient den Europameistertitel im Team sichern. Ein Tageshighlight war die 15. Runde von Carolin Weihe, die in diesem Flug ihren Mitstreitern eine Minute abnahm und somit den Titel schon vor dem letzten Flug von Paul Ole Borsdorf klarmachte. Die Senioren kämpften bis zur letzten Runde mit den starken Slowaken um Platz 2 im Team und mussten sich um 0.5 Punkten geschlagen geben. Eine super Leistung für das gesamte deutsche Team. Damit standen auch die Teilnehmer des Fly-Off-Wettbewerbs fest: Alle drei Junioren und zwei Senioren hatten sich die Chance auf weitere Top-Platzierungen erflogen.
Der Freitag stand dann ganz im Zeichen, alles oder nichts. Neun Junioren und Senioren erflogen in sechs Runden ihre Einzelpodestplätze. Bei guten Wetterbedingungen haben sich die deutschen Pilotinnen und Piloten gut geschlagen. Leider konnte Robert Braune seine guten Ergebnisse aus der Vorrunde nicht halten und musste im dritten Durchgang einen Restart machen. Bei den Junioren landete sich Paul Ole Borsdorf an und musste in diesem Flug seine Landepunkte streichen. Alle anderen Pilotinnen und Piloten konnten sich im Fly-Off mit guten Flügen behaupten.
Bei den Junioren konnte sich ein überragend fliegender Cyrill Römer vor Jaroslav Vostrel und Jan Bruner, beide aus Tschechien, den Europameistertitel der Junioren sichern.
Das tolle Ergebnis der Junioren wurde von Carolin Weihe (Platz 6) und Paul Ole Borsdorf (Platz 8) vervollständigt.
Bei den Senioren gewann verdient Jan Littva aus der Slowakei vor Ryan Höllein und Pavel Hofer aus Tschechien. Robert Braune beendete das Finale auf Platz 7.
An dieser Stelle möchte ich mit herzlich bei unseren Unterstützern und Sponsoren bedanken und freue mich auf die kommende Saison.
Autor: Robert Braune | Bilder: Stefan Weihe