Betriebswirtschaftliche und steuerliche Aspekte bei Kauf- oder Mietlizenzen
Wie kürzlich auf unserem Blog berichtet, sind seit 1. Juli auch im deutschsprachigen Raum Mietlizenzen als Alternative zur dauerhaften SOLIDWORKS Lizenz verfügbar.
Wir möchten Ihnen als Anwender damit die Möglichkeit geben, SOLIDWORKS Nutzungsspitzen durch temporär nutzbare Lizenzen abzufangen. Es gibt für die drei SOLIDWORKS CAD und Simulation Ausbaustufen (Standard, Professional, Premium) Mietoptionen für drei Monate oder ein Jahr. Der Verkauf von Dauerlizenzen wird dabei weder gestoppt noch zurückgezogen.
Wir möchten hier nun auf einen betriebswirtschaftlichen Aspekt hinweisen. Gekaufte Software ist dem Anlagevermögen zuzurechnen, gemietete Software ist reiner Aufwand.
Für den Eigenbedarf entgeltlich erworbene Standardsoftware: Erwirbt der Käufer eine Lizenz zur Nutzung bestimmter Standardsoftware, ist diese mit ihren Anschaffungskosten im Anlagevermögen unter der Position „Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte” zu aktivieren. Handelt es sich hingegen um ein mietähnliches Vertragsverhältnis (z.B. zeitlich begrenzte Nutzung gegen laufendes Entgelt), ist eine Aktivierung unzulässig. Das laufend zu entrichtende Entgelt ist bei Leistung als Aufwand zu verrechnen.
Weiterhin macht sich steuerlich natürlich auch die Abschreibung bemerkbar und zwar positiv:
Abschreibung von Software mit Anschaffungskosten über 410 Euro
Individuell programmierte Anwendersoftware und umfangreiche Standardsoftware hat seinen Preis. Die voraussichtliche Nutzungsdauer handelsüblicher Standardsoftware wird mit 3 Jahren bewertet. Speziell angefertigte Programme werden dagegen in der Regel über 5 Jahre abgeschrieben.
Der Unterschied von frühen hohen Invest (Besitz-/Kauflizenz) gegen dauerhafte Ausgaben (Mietlizenz) schmilzt.
Viele Anbieter in der Software-Branche verzichten auf Dauerlizenzen und offerieren nur Mietlizenzen für viele ihrer Produkte. Beispiele dafür sind Adobe® und AUTODESK® und seit kurzem PTC®, die ankündigten, dass sie ab 1. Januar 2018 in einigen Regionen einschließlich Amerika und Westeuropa keine Dauerlizenzen mehr anbieten werden.
Bei SOLIDWORKS gibt es, wie eingangs erwähnt, keine Pläne, den Verkauf von Dauerlizenzen zu stoppen oder zurückzuziehen. Wir verstehen, dass Dauer- und Mietlizenzen unterschiedliche Bedürfnisse abdecken und es keine Einheitslösung für Lizenzen gibt, die allen unserer Kunden gerecht werden würde.
Sehen Sie hierzu auch den Artikel von Gian Paolo Bassi, CEO von Dassault Systèmes SOLIDWORKS: „SOLIDWORKS’ Weg in die Zukunft der Produktentwicklung“
Alle Beiträge zum Thema:
SOLIDWORKS setzt auf die freie Wahl der Lizenznutzung: Miete oder Lizenz
Was passt besser zu Ihnen, eine Dauer- oder eine Mietlizenz?